"Die Unsichtbaren: Band 1: Elaine"
Hallo meine Lieben :-)
Heute ist der 2 Tage unseres Autorenwochenendes mit Eva Baumann. <3
Heute stelle ich euch das Buch "Die Unsichtbaren: Band 1: Elaine" vor.
Klappentext
Im angehenden 19. Jahrhundert werden auf einer britischen Akademie
adlige Söhne für die königliche Leibgarde ausgebildet. Die Königsfamilie
hat den besten Schutz, den sie sich nur wünschen kann. Wirklich?
Geoffrey Huntington ist überzeugt, dass es in den Reihen der Gardisten
einen Verräter gibt. Er gründet »die Unsichtbaren«, eine
Geheimorganisation, die als Hofangestellte getarnt die Garde überwachen
soll. Doch was, wenn Geoffrey sich irrt? Wenn Simon Deauville, selbst
ein »Unsichtbarer«, hinter der Intrige steckt? Und mittendrin Elaine,
die nicht weiß, wem sie vertrauen soll. Von Geoffrey in Fechten, Politik
und Geschichte unterrichtet, versucht sie, bei Hofe die Bedrohung zu
identifizieren und kämpft dabei nicht nur gegen einen unsichtbaren
Feind. Auch der geheimnisvolle Wissenschaftler Aidan stürzt das junge
Mädchen in Verwirrung ...
Buchanfang
Zum reinstöbern, gibt es für euch nun den Anfang des Buches ;-)
Somerset Manor
Elaine
Rumms! Mit einem
lauten Knall fällt das Buch zu Boden. Ich erstarre und lausche in die Halle
hinaus. Hat man mich gehört? Wird gleich jemand angerannt kommen und mir wie so
oft sagen, dass ich in Papas Bibliothek nichts verloren habe?
Winzige Staubkörnchen steigen wie ein Feenreigen vom
Boden empor und funkeln in der Abendsonne, die trotz der staubigen Fenster den
Raum in goldenes Licht taucht. Abendsonne? Ich erwache aus meiner Erstarrung.
Das Licht wird nicht mehr lange reichen, und es gibt noch viele Bücher zu
sortieren. Um eine Kerze wage ich nicht zu bitten. Papa hat klargestellt, dass
er eine solche »Verschwendung« nicht duldet.
Vorsichtig hebe ich das Buch auf. »Reisen in
verschiedene entlegene Länder der Welt« – kommt das auf den Stapel
»Reiseberichte«? Meine Finger fahren über die geprägte Schrift auf der
Vorderseite und ich lese weiter: »In vier Teilen von Lemuel Gulliver«.
Erscheinungsjahr war 1726 – wieder ein Buch, das fast hundert Jahre alt
ist. Warum gibt es keine neueren Bücher? Kein einziges habe ich gefunden, das
nach 1800 veröffentlicht wurde und damit jünger wäre als ich.
Ich blättere in dem Reisebericht und staune über
Zeichnungen von winzigen Menschen – da! Ist das etwa ein Riese? Welche Länder
der Mann, der das Buch schrieb, wohl bereist haben muss! Mein Entschluss ist
schnell gefasst. Das Buch gesellt sich zu zwei weiteren auf die Kommode neben
der Tür. Ich werde es in Ruhe auf meinem Zimmer lesen.
Doch zunächst an die Arbeit! Die Bibliothek ist noch
nicht einmal zur Hälfte aufgeräumt. Bei den obersten Regalen werde ich mir von
unserem Dienstmädchen Victoria helfen lassen. Sie ist schon 16 und viel größer
als ich. Sie wird sicher die Bücher erreichen, an die ich nicht herankomme.
Die Ärmel hochgekrempelt – nicht auszudenken, was Papa
sagen würde, sähe er mich mit nassen Kleidern – und der Putzlappen aus dem
Seifenwasser herausgefischt, klettere ich auf den Stuhl. Auf Zehenspitzen
gelange ich bis an das 3. Regalbrett von oben ...
»Elaaaaaine! Victoria, such das vermaledeite Mädchen.
Charlotte? Charlotte! Wo treibt sich deine Tochter schon wieder herum?«
Vor Schreck lasse ich den Lappen fallen. Er hinterlässt
einen riesigen Wasserfleck auf meiner Schürze. Mein Vater! Ihn darf ich nicht
warten lassen. Schnell nehme ich die Schürze ab und trockne meine Hände daran.
Die Tür der Bibliothek schließe ich hinter mir, so leise es in der Eile nur
möglich ist, und laufe zum Weinkeller.
Ich hoffe, Papa hat nicht allzu viel getrunken. In
nüchternem Zustand ist er kein geselliger Mensch, betrunken benimmt er sich wie
unser Stallbursche, wenn dieser aus dem Dorf zurückkehrt. Mit einem Seufzen
streift mein Blick zwei leere Weinflaschen auf dem Tisch sowie meinen Vater,
der ungeschickt am Korken einer weiteren Flasche zerrt.
»Da!« Er hält mir die Flasche hin. Meine geübten Finger
haben bald den Korken heraus und schenken ihm nach, ohne dass es einer
Aufforderung bedarf. »Und schenk dir auch was ein!«
Widerwillen muss sich auf meinem Gesicht zeigen, denn er
knurrt: »Und komm mir nicht mit Ausreden wie: ›Ich bin doch erst dreizehn‹,
verstanden?«
»Zwölf«, murmele ich.
Zitate
Textstellen
Damit ihr noch einen besseren Eindruck von diesem tollen Buch bekommt,
gibt es nun 2 Textstelle für euch, die Lust auf mehr machen sollen ;-)
Textstelle 1
Die Tür öffnet sich. Der Lufthauch lässt mich
herumfahren, wirbelt das schwarze Haar des eintretenden Mädchens durcheinander
und verwandelt meine mentalen Mauern in ein Kartenhaus, das eine Sekunde später
zusammenbricht. Als hätte er nur auf diese Gelegenheit gewartet, nutzt der
Prinz diesen winzigen Moment Unaufmerksamkeit und erwischt mich mit seinem
Florett am Oberschenkel. Meine Parade kommt zu spät. Leise fluchend presse ich
die Hand auf meine blutende Wunde. Immerhin bemerkt auch der Prinz nun, dass
seine Schwester eingetreten ist.
»Lasst Euch nicht ablenken, Mr. Deauville«, lacht sie
und wischt sich eine widerspenstige, schwarze Haarsträhne aus der Stirn, »Ich
wollte nur kurz meinen Bruder sprechen. Doch ich warte gerne, bis Ihr die
Übungsstunde beendet habt.«
»Ähm ... bitte, Mylady, wir können gern einen
Moment unterbrechen«, stottere ich. Sie wendet sich ihrem Bruder zu und ich
durchsuche meine Tasche nach Verbandszeug.
»Ihr seid verletzt, Mr. Deauville!«, ruft sie von der
anderen Seite des Raumes.
Das Blut schießt in meine Wangen. Bis auf die Knochen
habe ich mich blamiert. »Nur ein Kratzer, nichts weiter, Mylady. Es ist nicht
nötig, so viel Aufhebens darum zu machen«, sage ich mit mehr Ärger im Unterton,
als ich es beabsichtigte.
Textstelle 2
Ich sehe ihn, und für einen Moment vergesse ich zu atmen. Zeit und Raum
hören auf zu existieren. Gerade werde ich jemandem vorgestellt, im nächsten
Augenblick schon habe ich Namen und Rang vergessen.
Sein Blick ruht unverwandt auf mir, mustert mein Kleid,
mein Haar, jede meiner Bewegungen. Ich spüre ihn, wenn ich durch den Saal gehe,
mit anderen Menschen spreche, zum Tanz aufgefordert werde.
Steckbrief
Hier gibt es nun den Steckbrief von Elaine, damit ihr sie besser kennenlernen könnt :-)
Interview
Ich hatte auch Gelegenheit die Hauptcharaktere zu einem Interview zu treffen, wo
sie mir nur für euch ein paar Fragen beantwortet haben :-) Teil 1 gibt es heute :-)
Die Fragen beantworten euch Elaine, Simon, Aidan & Meagan.
Ich hoffe euch hat der Tag heute genauso viel Spaß gemacht wie mir <3
Morgen geht es weiter mit "Die Unsichtbaren: Band 2: Simon"
-Bookbutterfly
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