[Autorenwochenende] Eva Baumann - "Die Unsichtbaren: Band 2: Simon"

"Die Unsichtbaren: Band 2: Simon"


Hallo meine Lieben :-)

Heute ist der 3 Tage unseres Autorenwochenendes mit Eva Baumann. <3

Heute stelle ich euch das Buch "Die Unsichtbaren: Band 2: Simon" vor.

Klappentext

Simon Deauville betritt als Duke of Dereham die politische Bühne. Endlich kann er seine politischen Ziele verfolgen und längst überfällige Reformen durchsetzen. Fabrikgesetze, Schulen, städteübergreifende Gerichtsbarkeit – warum nur nehmen trotz allem die Volksaufstände kein Ende? Auf Simons Bühne bestimmen Tumulte in Peterborough und Kingsbridge die Szene. Ein Zurückziehen in die Unsichtbarkeit ist nicht mehr möglich. Als dann aus den Schatten der Kulissen ein Akteur aus Simons Vergangenheit auftaucht und die junge Monarchie erschüttert, sehen sich Simons Freunde zu verzweifelten Maßnahmen gezwungen...



Buchanfang

Zum reinstöbern, gibt es für euch nun den Anfang des Buches ;-)

Schatten der Vergangenheit
Simon

»Vos noms? Eure Namen?«

Ich will abhauen, aber der schlaksige Mann mit den kurzen, dunkelbraunen Haaren hat meinen Freund erwischt. George ist noch ein kleines Kind, ich kann ihn nicht mit diesem Kerl alleinlassen! Der Mann mit dem komischen Akzent bekommt mich zu fassen und schüttelt mich. »He, garçon, sage mir eure Namen!«, fordert er wieder.

Auch wenn ich erst dreizehn bin, lebe ich lange genug auf der Straße, um zu sehen, dass mit diesem Mann nicht zu spaßen ist. Besser gleich mit der Wahrheit rausrücken. »Mein Freund heißt George Whitley. Ich bin Simon Fletcher..«

»Fletcher? Mon Dieu, welch furchtbar gewöhnlicher Name. Das wird nicht gehen. Was hältst du von ›Deauville‹? Das ist sicherlich passender für einen Jungen, der in meinem Hause aufwachsen wird, n’est-ce pas?«

Was? Die Verwirrung lähmt einen Augenblick lang meine Reflexe – zu lange, um sich dem stählernen Griff des Mannes entziehen zu können, bevor der Wachtmeister kommt.

»Der Kleine hier wollte mich bestehlen, Monsieur. Ohne die Hilfe von Mr. Deauville hätte er wohl Erfolg gehabt.« Der Wachtmeister blickt skeptisch drein. Der strenge Mann lockert seinen Griff etwas. Entkommen kann ich trotzdem nicht. Der Wachtmeister schnappt sich George. Ich höre das metallische Klicken von Handschellen, dann zerrt der Wachtmeister meinen Freund schon hinter sich her. Der Junge versucht vergeblich, sich loszureißen, doch seine dünnen Ärmchen sind fest von der mächtigen Hand des Wachtmeisters umklammert. Seine braunen Augen suchen nach mir und stehen voller Tränen, als sie mich finden.

»Simon!«

George kassiert eine Ohrfeige. »Klappe, Junge, sonst spürst du den Stock! Einen schönen Tag noch, Professor.«

Kaum dreht ihm der Wachtmeister den Rücken zu, schließt sich die Hand des Mannes wieder fest um mein Handgelenk. Flehentlich blicke ich ihn an.

»Sir, bitte, das ist mein einziger Freund …«

Der Mann geht vor mir in die Hocke, um in meine Augen sehen zu können. Sein eben noch distanzierter Blick streift wohlwollend meine blonden Haare. »Du brauchst solche Freunde nicht mehr, Simon«, sagt er freundlich. »Du hast jetzt mich.«

Verzweifelte Tränen lassen meine Sicht verschwimmen. Als ich sie wegblinzele, sehe ich müdes Morgenlicht durch dunkle Samtvorhänge schimmern. Es war nur ein Traum! Nur ein Traum, nichts weiter. Professor Frédéric Thibault ist tot. Ich habe mich gerächt für das, was er George angetan hat. Und mir …

Erschöpft von den immer wiederkehrenden Albträumen wische ich mir die Tränen ab und blicke im Zimmer umher. Rote Kordeln halten die schweren Vorhänge beiseite. Am Bett steht eine schwarzlackierte Kommode, auf die ich ein gerahmtes Bild meiner geliebten Meagan platziert hatte. Berge von Akten versperren die Sicht auf das Bild und stapeln sich ebenso auf dem Boden vor dem hohen Himmelbett. Im Kamin brennt zögerlich ein Feuer.

Zitate

Exklusiv gibt es nun für euch 2 Zitate :-)






Textstellen

Damit ihr noch einen besseren Eindruck von diesem tollen Buch bekommt, gibt es nun 2 Textstelle für euch, die Lust auf mehr machen sollen ;-)


Textstelle 1

Das klingt nach meinem Simon. Eifrig nicke ich. Beide Männer sehen mich entgeistert an, als wäre ich ein Köter, der ihnen gerade vor die blankgeputzten Schuhe gepinkelt hat. »Was willst du denn?«, tönt der, der Simon verteidigt hat.

Ich bin auf deiner Seite, möchte ich rufen. Reichlich blöd von mir, ich kenne nämlich diesen Blick nur zu gut. Der andere Mann holt mit seinem Gehstock aus, und ich schaffe es nicht mehr, mich wegzuducken. Holz kann sehr hart sein, wenn es aufs Knie kracht. Eine scharfkantige, silberne Spitze bohrt sich in meinen rechten Fuß, trifft aber hauptsächlich die Zehen, die eh schon abgefroren sind. Kein großer Verlust also. Ich renne weg. Drei Schritte, dann gibt es im Knie einen solchen Stich, dass ich beinahe stürze. Abwechselnd humpelnd und hüpfend geht es weiter. Zum Glück verfolgen mich die Männer nicht.

Nur eine Straße weiter, und ich kann nicht mehr. Ich lasse mich auf den Bordstein fallen und ziehe den rechten Stiefel aus. Zu den zahllosen verschlissenen Stellen ist nun ein Loch gekommen, groß wie ein Penny. Missmutig bohre ich mit dem Finger darin herum, als würde das jetzt was ändern. Socken aus, Zehen begutachten. Hm, die verschrumpelten kleinen haben eine neue Macke weg, ändert nichts. Aber der große Zeh ist blutig und schwillt an. Na toll, damit wird die weitere Reise direkt zum Kinderspiel! Ob ich wohl blutige Fußstapfen auf dem Pflaster hinterlasse? Wenn es überhaupt weitergeht.





Textstelle 2

Dieser elende Vollmond lässt mich erneut nicht schlafen. Ich weiß nicht, ob ich dem weit verbreiteten Aberglauben zum Opfer falle oder das gleißende Licht nicht gut genug aussperren kann, das durch die hohen Fenster fällt. Vielleicht ist es auch einfach zu warm für diese Jahreszeit. Hoffentlich hilft ein Glas Milch aus der Küche und ein Spaziergang in der Mainacht, um mich entweder müde werden zu lassen oder vollends aufzuwecken. Ich werfe mir einen Mantel über und überquere den Hof. Das gesamte Haus liegt in bleiches Mondlicht gebadet. Seine dunklen Fenster schauen wie leblose Augenhöhlen auf mich herab. Von düsteren Fantasien erfüllt betrete ich die Küche.

Bevor sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnen können, erhellt ein roter Feuerball die Szene, begleitet von einem Zischen, das mich zusammenzucken lässt. Eine schwache, orangerote Flamme illuminiert eine seltsame, winzige Apparatur auf dem Küchentisch. Von mehreren hauchzarten Streben umrahmt, schwebt ein kaum erkennbares Frauenbildnis im Raum. Es besteht aus grünem Rauch und löst sich in Luft auf, bevor ich genauer hinschauen kann. Verwundert durchsucht mein Blick den Raum und streift zwei rote Augen, die mit einem unstillbaren Hunger an dem kümmerlichen Rest grünen Rauches hängen.




Steckbrief

Hier gibt es nun den Steckbrief von Simon, damit ihr ihn besser kennenlernen könnt :-)



Interview

Ich hab auch die Hauptcharaktere zu einem Interview getroffen, wo sie mir nur für euch ein paar Fragen beantwortet haben :-) Teil 2 gibt es heute :-)

Die Fragen beantworten euch Elaine, Simon, Aidan & Meagan.








Ich hoffe euch hat der Tag heute genauso viel Spaß gemacht wie mir <3

Morgen geht es mit einem Gewinnspiel weiter :-)

-Bookbutterfly

0 Kommentare

Kommentar veröffentlichen