Amor's Five
"Dich schickt das Himmelreich"
von
Mia Leoni
Hallo meine Lieben :-)
Eigentlich sollte dieses Buch schon gestern erscheinen, aber bei Amazon gab es so ein paar Probleme. Damit ihr euch einen Einblick verschaffen könnt, hat mir die liebe Mia erlaubt euch das Buch etwas vorzustellen. Ich hatte sogar die große Ehre und war Testleserin. Mein Fazit ich liebe es <3
Klappentext
»Dich schickt das Himmelreich« ist der Abschluss einer fünfteiligen Romanreihe der Autorinnen Emma Wagner, Lana N. May, Jo Berger, Violet Truelove und Mia Leoni.
Textstellen
Textstelle 1
Textstelle 2
Entnervt öffne ich die Tür.
Daniel.
»Was tust du denn hier?«
Er wirkt nicht gerade erfreut.
»Fragst du das jetzt ernsthaft?«, entgegnet er mit säuerlicher Stimme.
»Ich möchte meinen Wagen abholen … und meinen Koffer.«
»Du fährst fast vierhundert Kilometer wegen eines Koffers?«
»Dieser Koffer hat mich über tausend Euro gekos-tet, Schätzchen! Und ich
komme auch wegen meines Wagens.«
»Das ist mein Auto!«
»Die Papiere sagen etwas anderes!«
»Aber … aber … Du willst mir jetzt also wirklich meinen einzigen
fahrbaren Untersatz wegnehmen?« Ich bin entsetzt. Er kann doch nicht …
»Dieses Dorf lässt sich in zwei Minuten zu Fuß durchqueren. Ich glaube
nicht, dass du dafür ein Auto brauchst.«
»Ich muss ja auch mal Einkaufen fahren oder zur Arbeit.«
Er schaut mich skeptisch an.
»Außerdem lebe ich nicht hier … jedenfalls nicht auf Dauer.«
»Lena, das ist dein Problem. Nicht meins. Ich habe dir ein
sechzigtausend Euro teures Fahrzeug überlas-sen, weil du meine Freundin
warst. Aber jetzt bist du das nicht mehr und … sorry! Ich hätte gern die
Schlüssel.«
Wow, das überfordert mich gerade. Vor einer Woche habe ich gleichzeitig
Job, Freund und Zuhause verloren. Heute sind es das Auto und meine Würde
gleich dazu. Was soll ich denn sagen, warum mein Freund – okay,
Exfreund, was keiner weiß – mir meinen Wagen abnimmt?
»Lena, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit! Ich habe schon genug davon
verplempert, um dir nachzufahren«, drängelt er.
Mein Versuch, einen mitleiderregenden Blick wie der gestiefelte Kater
aufzulegen, geht wohl in die Hose, denn Daniel rollt nur ungeduldig mit
den Augen.
»Lena!«
Ich seufze. »Warum fährst du denn auch bis hierher? Du hättest den Wagen
vergangene Woche in München abholen können.«
»Schätzchen, zunächst musste ich herausfinden, wo du überhaupt bist. Du
hast auf keine meiner Nachrichten reagiert.«
Die hatte ich ungelesen gelöscht. Solche Dinge tut man, wenn man sauer
ist. »Dann hättest du halt gewartet, bis ich wieder da bin.«
»Kann ich riechen, dass du zurück nach München kommen willst? Du hast
dort doch sowieso keinen Job mehr. Und außerdem hat deine Kollegin
Julia, bei der ich dich gestern endlich ausfindig gemacht habe, mir
gesagt, dass du deinen kompletten Kram gepackt und nach Himmelreich
gefahren bist. Da bin ich davon ausgegangen, dass du meinen Wagen
entführt hast.«
»Natürlich komme ich zurück nach München«, empöre ich mich. »Ich ziehe
doch nicht in dieses Kuhkaff!«
»Wie dem auch sei. Das ist mir wurscht. Die Schlüssel! Bitte!.«
»Möchtest du dir das nicht noch einmal durch den Kopf gehen lassen? Ich
meine, nicht nur das mit dem Auto. Auch das mit uns …«
Wieder rollt er mit den Augen. Mist, die Mitleids-nummer zieht also
nicht.
»Ich … hole die Schlüssel«, gebe ich auf und schlurfe in mein Zimmer.
Aus der kleinen schwarzen Handtasche krame ich den Schlüssel heraus und
betrachte wehmütig die vier silbernen Ringe darauf. Leb wohl, Audi,
meine geliebte Luxuskarosse.
Im Türrahmen wartet Daniel mit verschränkten Armen und wippt ungeduldig
mit dem Fuß. Als er mich sieht, macht er auf dem Absatz kehrt und
steuert zielgerichtet auf die offene Garage zu.
Niedergeschlagen folge ich ihm.
Auf der Straße steht sein schwarzer Q7, der in der Sonne glänzt. An der
Beifahrertür lehnt ein junger Mann. Eindeutig Marke Arschkriecher. Seine
zurückgegelten Haare lassen jedenfalls vermuten, dass er seinen Kopf
gerade erst aus Daniels Hintern rausgezogen hat.
»Lena!«, seufzt Daniel.
Ich drehe den Kopf und sehe, was er meint. Jaaa, das Schwarz des A5 ist
kaum noch als solches zu erkennen. Aber ich hatte in den letzten Tagen
keine Zeit für eine Autowäsche … Jaaa, ich hatte keine Lust!
»Wenn du einen Wagen so verkommen lässt, solltest du vielleicht lieber
Traktor fahren. Das würde wenigstens zur Umgebung passen.« Kritisch geht
er die Beifahrerseite entlang und hält dann inne. Mit schockiertem
Gesichtsausdruck starrt er die Front des Wagens an. Dann sieht er wütend
zu mir. »Was zum Geier hast du getan?«
»Was denn?« Ich laufe zu ihm und verziehe den Mund. Das Nummernschild
knutscht die Garagen-rückwand. Es ist ein sehr inniger Kuss.
Daniel schnappt nach Luft, und als er endlich wie-der seine Sprache
findet, wettert er los: »Lena, bist du eigentlich noch ganz dicht? Was
stimmt nicht mit dir, verdammt! Hast du das denn nicht gemerkt?«
»Der … muss … drangerollt sein.«
»Willst du mich verscheißern? Du bist mit mindes-tens zehn
Stundenkilometern dort rangefahren! Der Wagen ist nicht nur gerollt!«
»Das war ich nicht!«
Einen Versuch ist es wert.
»Ach ja? Wer war es denn sonst?« Seine Stimme hat einen sehr hohen Ton
angeschlagen. Ich würde lachen, aber ich befürchte, dass er mir dann
etwas antut.
Ich zucke mit den Schultern.
»Sorry, Lena, das ist … ich bin … du …«
Geduldig warte ich, bis er einen Satz zu Ende spricht, aber er scheint
recht aufgebracht zu sein.
»Ich bezahl dir den Schaden.«
Ähm … in Raten vielleicht?
»Dieser Schaden hier …«, er deutet wild auf die Motorhaube, »geht sicher
in die Tausende! Der Stoß-fänger ist komplett hin. Und die Haube ist
eingedrückt. Woher willst du das Geld bitte nehmen?«
»Ratenzahlung?«, schlage ich nun doch vor.
Schrill lacht er auf. »Lena, weißt du was? Vergiss es! Ich will nichts
mehr mit dir zu tun haben. Ich nehme den Audi jetzt mit und will dann
nie wieder etwas von dir hören.«
»Ich muss noch ein paar Sachen aus unserer Woh-nung holen.«
Er schließt die Augen und atmet tief durch. »Ers-tens, ist das meine
Wohnung, und zweitens … von mir aus. Sag mir Bescheid und wir
vereinbaren einen Termin.«
»Einen Termin?«
»Ja!«
»Wenn du meinst.«
Er nickt entschlossen und wendet sich zum Gehen.
Ich räuspere mich. »Es ist wohl ein schlechter Zeit-punkt, zu fragen, ob
du es dir nicht nochmal überlegen willst?«
Statt einer Antwort schnaubt er verächtlich, ballt die Fäuste und stapft
zu seinem Wagen. Mit Schwung reißt er die Fahrertür auf und bedeutet
dem Arschkriecher, den A5 zu holen.
Nur widerwillig übergebe ich ihm die Schlüssel.
Ich hoffe ihr konntet einen kleinen Einblick in das Buch gewinnen ;-)
-Bookbutterfly
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